Visumsverlängerungen.

Am vierten Juni läuft mein Visum aus, ich musste also eine Verlängerung beantragen. Dafür braucht man so einige Sachen, die erst von verschiedenen Stellen zusammengetragen werden mussten. Damit ich’s für’s nächste Mal gleich habe, und falls jemand anders Probleme haben sollte, schreibe ich die Liste, die ich bekommen hatte, mal ab. Inwiefern sich etwas mit den Gesetzesänderungen im Juli 2012 ändert, weiß ich nicht. Außerdem handhabt jedes Immigrationsamt scheinbar alles anders…

① 戸籍謄本 (Koseki Tôhon) ist ein Auszug aus dem Familienstammbuch, wahrscheinlich um zu beweisen, dass wir überhaupt noch verheiratet sind.

② 住民票 (Jûminhyô) ist unsere Meldebescheingung, wahrscheinlich um zu beweisen, dass wir auch noch zusammen wohnen.

③ 在職証明書 (Zaishoku Shômeisho) ist ein Arbeitsnachweis, den man beim Arbeitgeber bekommt. Das brauchten wir für uns beide, weil wir schließlich beide arbeiten.

④ 住民税課税証明書 (Jûminzei Kazei Shômeisho), entweder vom 役所 (Yakusho, Einwohneramt) oder ein Zettel vom Arbeitsplatz, auf dem das Gesamteinkommen des Vorjahres und die zu zahlenden Steuern aufgeführt sind. Da wir den Zettel vom Einwohneramt nicht bekommen konnten*, haben wir eine Kopie des 給与所得の源泉徴収票 (Kyûyo Shotoku no Gensen Chôshûhyô) eingereicht. Für mich brauchte ich keine Steuernachweise, weil ich zu wenig verdiene.

⑤ 住民税納税証明書 (Jûminzei Nôzei Shômeisho), erneut ein Zettel vom Einwohneramt, auf dem steht, dass man die Steuern auch bezahlt. Wir konnten das nicht bekommen* und haben stattdessen detailierte Einkommenserklärungenmeines Mannes für die letzten vier Monate, auf denen auch die Steuern aufgeführt sind, und ein Erklärungsschreiben, abgegeben.

* Mein Mann hat erst letztes Jahr angefangen zu arbeiten, die Steuererklärung zu letzten möglichen Datum abgeschickt, und nun sind die bei der Stadt noch am Bearbeiten.

⑥ Pass der betroffenen Person

⑦ 外国人登録証明書 (Gaikokujin Tôroku Shômeisho), die Alien Identification Card; ab Juli dann alternativ die 在留カード (Zairyû Card; Resident Card).

⑧ 身元証明書 (Mimoto Shômeisho) für den Bürgen, in meinem Fall mein Mann, mit 印鑑 (Inkan) gestempelt. Vorlage hier auf Englisch oder Japanisch. (PDFs von moj.go.jp, der Seite des Justizministeriums Japans)

⑨ 在留期間更新許可申請書 (Zairûkikan Kôshin Kyôka Shinseisho), das Antragsformular. Auch das ist im Internet zu finden, und zwar hier. (PDF von moj.go.jp, der Seite des Justizministeriums Japans)

Nachdem wir das alles beisammen hatten, machte ich mich auf den Weg zum Einwanderungsamt in Chiba, das liegt bei mir auf dem Weg nach Hause, und in das Amt in Tokyo bringen mich keine zehn Pferde. Zu voll und zu groß. In Chiba ist es einfach ein Raum mit einigen Schaltern, zwei Nummern, die man ziehen kann, und Sitzbänken.

Während ich mich schon aufs Schlimmste vorbereitet hatte (drei Stunden warten! Mindestens!), ging es von Nummer 96 (bei der ich angekommen war) bis zu meiner Nummer 117 in unter einer Stunde. Dokumente abgeben, von der Schalterdame durchsehen lassen, kurz nochmal hinsetzen und warten, und dann den Pass abholen und die eigene Adresse auf eine Postkarte schreiben.

Im Pass habe ich jetzt einen Stempel, dass mein Visum beantragt ist. Selbst wenn aus irgendwelchen Gründen meine Verlängerung erst nach dem vierten Juni bewilligt werden sollte, wäre ich damit nicht illegal im Land.

Eigentlich sollte aber innerhalb von zehn Tagen die Postkarte, dass ich mein Visum abholen gehen kann, ankommen. Durch die Golden Week zwischendurch dauert’s vielleicht etwas länger, aber mitte Mai ist auch in Ordnung. Ob ich das Drei-Jahres-Visum, dass ich gern hätte, bekomme, konnte mir die Schalterdame nicht sagen. Sie meinte, dass es sein könnte, dass ich nur eines für ein Jahr bekomme, weil wir erst so kurz verheiratet sind. Auch nicht so schlimm, ich glaube, wenn man das ganze einmal durch hat, geht es beim nächsten Mal um einiges schneller.

Hat auch gar nicht wehgetan, da müssen wir es nächstes Mal nicht monatelang vor uns hinschieben.

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